Kennen Sie schon die Ansichten und Ideale der Rastafaris?
Wenn Sie Jamaika Rastafaris hören, denken Sie sofort an die Dreadlocks. Aber das ist nur ein äußeres Detail.
Rastafarismus ist eine Lebens- und Glaubenseinstellung. Der Ursprung findet sich bei den nach Jamaika verschleppten Sklaven aus Afrika, auf ihrem langen Weg, zur Freiheit und Identitätsfindung.
Der Glaube der Rastafaris ist aus dem Christentum entsprungen und weist viele alttestamentarische Bezüge auf.
Markus Garvey und Haile Selassie
Marcus Garvey ist einer der Gründer der Rastafari-Bewegung in Jamaika. Garvey sagte die Krönung eines mächtigen schwarzen Königs in Afrika voraus.
Die Prophezeiung erfüllte sich 1930, als Haile Selassie zum Kaiser in Äthiopien ernannt wurde. Für die Rastas wurde damit Äthiopien zum gelobten Land, wohin sie irgendwann zurückkehren werden.
Viele der Rastas haben eine tiefe, spirituelle Denkweise und verstehen ihr Leben als gewaltlosen Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung.
Sie konsumieren Cannabis (Ganja), das sie zum Meditieren, zum Nachdenken oder zum Debattieren, nutzen.
Die Ideale der Rastas
Der Körper ist dein Tempel
Den Rastafaris ist es wichtig, in einem gesunden Körper zu leben. Sie glauben an alles, was natürlich ist. Deshalb bevorzugen sie Ital Food , eine natürliche, vegetarische Ernährung.
Rastafaris ernähren sich von Reis, Erbsen, Bohnen und Früchten, würzen nicht mit Salz, trinken keinen Alkohol, sondern Wasser, Tee und Säfte.
Neben der gesunden Ernährung, mögen die Rastas auch keine unnatürlichen Handlungen an ihrem Körper und verzichten z.B. auf Tätowierungen, Zahnarztbesuche und Operationen.
Ital Food der Rastas
Ital leitet sich von I und vital = lebenswichtig ab. Eine Ernährung, die sich auf rein natürliche Lebensmittel konzentriert, die frei von „rotem” Fleisch und verarbeiteten Lebensmitteln ist.
„Damit der Kopf denken kann, muß der Körper gesund sein” sagen die Rastas. Industriell hergestellte Nahrung gilt als unrein.
Dreadlocks als Symbol der Löwenmähne
Die Dreadlocks sind ein Symbol für Naturverbundenheit und erinnern an die Mähne des Löwen von Juda.
Die meisten Rastafaris tragen die bekannten Dreadlocks und ungestutzte Bärte als Ausdruck ihrer Verbundenheit mit Gott.
Patois, die Sprache der Jamaika Rastafaris
Die eigene Sprache, die Redefreiheit und die Kommunikation ist den Rastafaris sehr wichtig.
Die jamaikanischen Rastafaris sprechen das übliche Patois, besitzen darüber hinaus aber eine Reihe weiterer Wortbegriffe.
Das Hauptmerkmal dieser Begriffe ist, dass sie mit einem meist großgeschriebenen „I“ verfremdet wurden, das sowohl das englische Wort „ich“ als auch die Ziffer „eins“ des römischen Zahlensystems symbolisiert, die im Titel Haile Selassies vorkommt.
Bekannte Beispiele sind „I and I“ für „ich“ bzw. „wir“.
Durch die Vermeidung des Ausdrucks „du“ soll die Einheit der einzelnen Individuen untereinander und mit Gott ausgedrückt werden.
Die Natur respektieren
Die Rastafarians respektieren und beschützen die Natur mit der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Sie wehren sich gegen jegliche Umweltzerstörung und legen größten Wert darauf, die Balance zwischen ursprünglicher Natur und Mensch zu bewahren.
Da die Rastas Selbstversorger*innen sind, ist ihnen die Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der Schutz der Umwelt sehr wichtig. Pflanzen und Kräuter sind nicht nur Lebensmittel, sondern auch Medizin.
Alle Menschen sind gleich
Die Jamaika Rastafaris leben nach den Grundsätzen: Alle Menschen gleich sind. Alle Menschen sind die Kinder von Gott (Jah).
Rastafarismus ist nicht nur eine Religion, sondern auch eine soziale Bewegung oder eine Lebenseinstellung in der sich Menschen friedlich begegnen.
Rastas glauben, dass materieller Besitz egoistisch macht und im Leben eines Menschen innere Unruhe stiftet.
Oberstes Ziel ist ein verständnisvolles Miteinander in Gemeinschaften, die ihr Leben in Freiheit, Frieden und mit Liebe ausleben können.
Lebe genau so, wie du es möchtest
Rastas glauben, dass jede/r so leben sollte, wie sie oder er es möchte. Sie glauben, dass es das beste für den Menschen ist, wenn er das tut, was er liebt.
Rastafarians glauben daran, dass sie auf der Welt sind, um Gott zu dienen. Kreativität, Freiheit, Flexibilität und Unabhängigkeit ist ihnen deshalb sehr wichtig.
One Love
Mit Hilfe dieser Religion schafften es die Nachfahren der ehemaligen Sklaven in Jamaika, sich wieder ein Selbstwertgefühl und eine Identität aufzubauen.
Mit dem Reggae und dem weltweiten Erfolg von Bob Marley verbreitete sich die Rasta-Philosophie in die ganze Welt.
Filmtipp Jamaika Rastafari
Reporter Matthias Fiedler von Galileo verbrachte einige Tage bei den Bobo Ashanti´s in Jamaika und lernte dort die strenge und asketische Lebensweise kennen.
Authentischer Jamaika Urlaub
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