Jamaika Geschichte:
DIE INSEL DER FREIHEITSKÄMPFER
Keine andere Insel erlebte mehr Rebellionen und Revolten als die zuerst von den Spaniern und dann von den Briten besetzte Insel Jamaika.
Am 20. August 1619 kamen die ersten versklavten Afrikaner mit dem Schiff San Juan Bautista in der damaligen englischen Siedlung Jamestown in Nordamerika an.
Die Menschen aus dem heutigen Angola wurden von portugiesischen Kolonialkräften entführt und nach Amerika gebracht. Hier wurden die versklavten Afrikaner von den englischen Kolonisten gekauft und von dort dann auch nach Jamaika gebracht.
Das war der Beginn der Sklaverei in Nordamerika. Die meisten der Namen sowie die genaue Anzahl der verschleppten Menschen aus Afrika sind in der Geschichte verloren gegangen.
Jamaika wurde zu einer der schlimmsten Kolonien. Die verschleppten Menschen aus Afrika mussten als Sklaven ohne jegliche Rechte auf den Zuckerrohr-Plantagen arbeiteten.
Die Bedingungen für die versklavten Afrikaner waren so katastrophal, dass die Lebenserwartung dieser Menschen im Schnitt nur bei 8 Jahren lag. Deshalb wurden ständig junge Afrikaner aus Westafrika gewaltsam nach Nordamerika und dann nach Jamaika verschifft.
Unruhen und Aufstände in Jamaika
Ab den 1730er Jahren kam es immer öfter zu Konflikten in Jamaika. Die Briten zerstörten die Maroon Siedlung Nanny Town in den Blue Mountains. Die darauffolgenden Auseinandersetzungen dauerten bis zum Friedensabkommen 1739.
Der von Granny Nanny ausgehandelte Vertrag sicherte den Maroon eine eigenständige Kolonie unter der Bedingung zu, dass sie entflohene Sklaven zurückführten und bei der Verteidigung der Insel halfen.
Der Zweite Maroonkrieg brach 1795 aus, nachdem die Maroons sich geweigert hatten, weiterhin Menschen auszuliefern. 5000 Soldaten sowie auf Menschenjagd abgerichtete Bluthunde schlugen den Aufstand nieder. Die Maroon-Anführer wurden gefangen genommen.
1807 wurde der Überseehandel mit Sklaven untersagt, das Arbeitssystem an sich blieb aber unverändert. Es kam zu mehreren kleineren Unruhen, bis 1831 unter der Führung von Samuel Sharpe der Weihnachtsaufstand in der Umgebung von Montego Bay ausbrach.
Abschaffung der Sklaverei
Obwohl schnell und blutig niedergeschlagen, war er Teil einer Entwicklung, die 1833 zum Slavery Abolition Act, also zur Abschaffung der Sklaverei, führte. Bis zur Durchsetzung des neuen Gesetzes auf Jamaika dauerte es noch vier weitere Jahre.
In den folgenden Jahren kamen immer mehr Einwanderer freiwillig auf die Insel, darunter eine Gruppe von Arbeitern aus Indien. Sie wurden auf den Plantagen eingesetzt, konnten aber den beginnenden Niedergang der Zuckerindustrie nicht aufhalten.
Die Lebensbedingungen der befreiten Sklaven blieben katastrophal. Sie hatten zwar die Freiheit erlangt, waren aber meist besitzlos und konnten sich aufgrund einer Wahlsteuer nicht an der Verwaltung der Insel beteiligen.
Die Wut und Verzweiflung der Bevölkerung entlud sich 1865 im Aufstand von Morant Bay unter Führung von Paul Bogle und George William Gordon. Der Aufstand wurde von den Briten im Auftrag des Gouverneurs mit massiver Gewalt niedergeschlagen, die lokale Verwaltung aufgelöst und Jamaika zur Kronkolonie erklärt.
Jamaika Geschichte
Mehr als 1000 Menschen, darunter Bogle und Gordon, kamen ums Leben. Ab 1866 begannen zahlreiche Reformen. Das Bildungssystem und die Arbeitsgesetze wurden verbessert.
Doch ab den 1930er Jahren gab es, teilweise durch die Arbeit Marcus Garveys motiviert, Unruhen und Aufstände gegen die britische Herrschaft.